Nach dem Regenkonzert im Vorjahr, fand die Stadtmusikkapelle Wilten heuer wieder beste Bedingungen in der Innsbrucker Hofburg vor.
Im Rahmen der Promenadenkonzerte gastierten die“ Rotjacken“ vor ausverkauftem Haus und spannten einen musikalischen Bogen von Ludwig van Beethoven – seine 250. Geburtstagsfeier kam wegen Corona zu kurz – bis zur Moderne. Gleich mit 2 Werken wurde der Meister gewürdigt.
Zum einen mit einer Uraufführung des Werkes „two hundred & fifty“ des Tiroler Kapellmeisters und Komponisten Andreas Waldner, welches die STMK Wilten bereits vor drei Jahren in Auftrag gab. Das Werk passte perfekt in den Innenhof der Hofburg – von verschiedenen Positionen aus begeisterten kleinere Ensembles und die gesamte Kapelle das Publikum gleich zu Beginn mit einem besonderen Hörgenuss. Mit viel Witz und Einfallsreichtum gelang dem Komponisten mit „two hundred & fifty“ der Versuch das Genie Ludwig van Beethovens zeitgemäß darzustellen sehr eindrucksvoll.
Mit der kraftvollen und ausdrucksstarken Musik der Ouvertüre zu Egmont, einem äußerst gelungenen Werk für symphonische Blasorchester, wurde L.v. Beethoven noch einmal gewürdigt und das Publikum zeigte sich gleich von Anfang an gut gelaunt und honorierte die Darbietungen mit üppigem Applaus. Die „Fantasy Variations“ von James Barnes boten dann den einzelnen Stimmgruppen der „Wiltener“ die Möglichkeit sich zu präsentieren. Die ausgezeichnete Spiellaune des Orchesters ließ die 21 Variationen kurzweilig und spannend gelingen, die Solistinnen und Solisten präsentierten sich bestens in Form.
Zu einem weiteren Höhepunkt des Abends entwickelte sich dann die zweite Uraufführung, nämlich des brandneuen Konzertes für Bassposaune und Blasorchester des Österreichers Siegmund Andrascheck. Ein Auftragswerk der Wiltener, um die Bassposaune wieder einmal ins Rampenlicht zu setzen. Noch dazu, weil mit David Luidold ein ausgezeichneter Solist zur Verfügung steht, der Steirer konzertiert schon seit geraumer Zeit mit der Stadtmusikkapelle Wilten und hat nun mit der Innsbrucker Blasinstrumentenmanufaktur Dubsek eine neue Bassposaune entwickelt. Diese wurde gleichzeitig mit und durch das Konzert aus der Taufe gehoben. Konzert und Instrument tragen den Namen THOR und das zeitgemäße Solostück bot auch wirklich alles, was die germanische Mythologie so beinhaltet, Donner und Blitz, Sensibilität und auch ein wenig Swing – die Götter müssen sich eben auch ein wenig an die neuen Erfordernisse anpassen. David Luidold glänzte auf seinem neuen Instrument und die Begeisterung des Publikums schien nicht abebben zu wollen. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten.
Nicht fehlen durfte wie immer bei den Wiltenern mit „Hounds of spring“ Musik von Alfred Reed und wie ein Schnellzug rauschte der Tanz aus „Die Witwe von Valencia“ von Aram Katchaturian durch die Hofburg. Der sinfonische Pasodoble „Las Arenas“ und flotte Märsche rundeten das abwechslungsreiche Programm ab. Mit der höchst virtuosen Zugabe „Sir Patrick“ verstand es dann das Wiltener Saxophonregister noch, die Zuhörerschaft restlos zu begeistern und so konnten, Kapellmeister Raimund Walder, Organisator Bernhard Schlögl, das Orchester und die Wiltener-Fans mehr als zufrieden nach Hause gehen.