Knapp 3 Monate nach dem Feuerwerk der Blasmusik präsentierte sich die Stadtmusikkapelle Wilten beim traditionellen „Wilten Festival“ in bester Spiellaune.
Zur Eröffnung erklang „Festivo“ von Edward Gregson, dem fanatischen Engländer, der stets auf höchstem Niveau komponiert mit Glockengeläute und viel Energie. Und so sollte es weitergehen mit der Ouvertüre zur gänzlich in Vergessenheit geratenen Oper „Raymond“ aus der Feder des preisgekrönten Franzosen Ambroise Thomas. Als Dank an die Mediziner komponierte Johan Wichers den wunderbaren „Marsch der Medici“, den die Wiltener stilsicher und mit einer beeindruckenden dynamischen Bandbreite interpretierten.
Die Suite „Birds“ von Toshio Mashima ist ein ganz bemerkenswertes Stück zeitgenössischer Musik, das die faszinierende Welt der Vögel erkundet. Die Schwalbe gilt als ein Symbol für Freiheit und Leichtigkeit. Ihre wendigen Flugmanöver konnte man durch die vom Solisten Martin Illecker dargebotenen schnellen technischen Läufe und die ständig fließenden Melodien förmlich im Saal spüren. Mit „With heart and voice“ gelang dem Komponisten David Gillingham ein spannendes Werk moderner Blasmusik, das nicht nur rhythmisch aufregend und herausfordernd ist, sondern auch emotionale und mitreßende Passagen bietet. Das darauf folgende Wiegenlied „Seal Lullaby“ von Eric Withacre lud das Publikum mit gefühlvoll interpretierten musikalischen Bildern zum Hinhören und Genießen ein.
Mit der Visitenkarte von Astor Piazolla, dem „Libertango“, versetzten die Musiker:innen den Saal mit viel Leidenschaft ins brütend heiße und lebendige Argentinien, bevor sich die Wiltener mit dem ebenfalls feurigen Schlussstück „Danzas Cubanas“ (Robert Sheldon) von einem großartigen Publikum verabschiedeten.
Die beiden Zugaben „Spitfire“ von Herbert Pixner mit dem Solisten Fabian Thurnes und dem Marsch „Im Eilschritt nach St. Peter“ von Alexander Maurer (Arr. Martin Scharnagl) ließen einen bewegenden Konzertabend, durch den Moderator Claudius Schlenck gewohnt charmant begleitete, eindrucksvoll zu Ende gehen.