Am 1. April fegte die Stadtmusikkapelle Wilten in bester Spiellaune durch das Haus der Musik.
Nicht nur gesellschaftlich – neben den gewohnt treuen Wiltener-Fans konnte Prominenz aus Politik, Wirtschaft und der heimischen Musikszene gesichtet werden – sondern auch musikalisch wehte der Wind der Unity, der Gemeinschaft. In ihrer bekannt soliden Art und Weise glänzten die Rotjacken zum einen mit kammermusikalischer Transparenz durch Holzbläser und Hörner bei einer Sonate von Richard Strauss, verwandelten sich dann andererseits wieder in diesen kraftvollen Klangkörper, den man so schätzt. Die Ausführenden überzeugten dabei nicht nur durch ihre Spielfreude, sondern besonders durch ihre ausgewogene Klangbalance. „Sound“ ist die Devise von Dirigent Raimund Walder. Dieser bestach durch seine Transparenz, auch dann, als die Kapelle als Begleitorchester wirkte. So gelang das herausfordernde Trompetenkonzert von Alexander Arutjunjan mit dem 17jährigen Solisten Filippo Lombardi aus Riva prächtig, obwohl dieser aufgrund eines Skiunfalls seinen Part überraschend mit Beingips aus dem Rollstuhl bewältigen musste. Der sympathische und bereits äußerst versierte Filippo meisterte diese Herausforderung professionell und wurde für seine musikalische Meisterleistung mit frenetischem Applaus überschüttet.
Den Glanzpunkt setzte dann „Window to the Sun“ von Thomas Doss. Als Geschenk des Landes Tirol zum 25-Jahr-Jubiläum der EUREGIO komponiert, wurde eindrucksvoll bewiesen, dass Einheit musikalisch möglich ist. Geschickt moduliert Doss so lange 3 bekannte Volkslieder aus den 3 Landesteilen, bis sie endlich zusammenfinden zur großen grenzüberschreitenden und prachtvollen Melodie. Ein fulminanter Abend also, mit einem überzeugenden Orchester, einem großartigen Dirigenten, neuer Musik und einem glücklichen Publikum.
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